Von Bali bis Cocos Keeling
Am 10.8.18 holte ich Ede vom Flughafen Bali ab. In der Marina gab es dann ein kleines Wiedersehensfest mit Ute und Rainer von der Trinity und Kalli und Hanne von der Silbermöwe. Die Silbermöwe war einen Tag vorher eingetroffen. Zusammen wollen wir über den Indischen Ocean nach Südafrika segeln. Die beiden Boote hatten am Freitag schon ausklariert und segelten am Samstag los Richtung Christmas Island. Wir fuhren erstmal zum Supermarkt und kauften ordentlich ein. Am Sonntag fuhren wir noch mal nach Kuta. Ede war auch schon zweimal hier und war wegen dem Trubel und Lärm sehr enttäuscht. Am Montag klarierten wir aus. Dafür mussten wir wieder alle 4 Behörden aufsuchen und Unmengen von Formularen ausfüllen, das fast den ganzen Tag dauerte. Wir legten am Dienstag den 14.08. um 9 Uhr ab. Der Südost Passat war nicht konstant, er wehte mit 2 bis 5 Baufort. Dazu kam aber eine lange Dünung aus Süd, die eine ruppige See verursachte. Die Dörtita wurde heftig hin und her geworfen und machte das Leben an Bord ungemütlich. Wir machten alle drei Stunden Wachwechsel, aber der Freiwächter bekam wenig Schlaf weil man in der Koje ordentlich hin und her gerollt wurde. Der Kurs führte uns westlich der Küste von Java entlang. Daher waren in der Nacht unzählige Fischerboote unterwegs, denen wir ausweichen mussten. Nach 4 Tagen und 570 Sm erreichten wir abends um 23 Uhr die Flying Fisch Cove von Christmas Island. Die Crews der Silbermöwe und Trinity wiesen uns mit Lichtzeichen ein. Rainer war mit dem Dingi an der letzten freien Mooring und nahm unsere Leinen an. Anschließend wurde auf der Silbermöwe mit Gin Tonic unsere Ankunft gefeiert. Wir kamen erst um 3 Uhr morgens in die Koje. Um 6 Uhr wurden wir von einem Arbeitsboot geweckt. Wir mussten die Mooring freigeben, da sie zu den Festmachertonnen für Frachter gehört. Wir ankerten dann vor der Hauptpier während ein Frachter zwischen 6 Mooringtonnen festgemacht wurde. Wegen des starken Schwells kann kein Schiff am Kai festmachen. Wir wurden bald an Land zur Einklarierung gerufen, das schnell und ganz locker ging. Wir machten einen ersten Rundgang durch die kleine Ortschaft. Auf der Weihnachtinsel leben ca 1200 Menschen, die meisten sind Indonesier und Malayen. Aber auch Leute aus aller Welt neben ca 100 Australiern. Die Insel wird von Australien verwaltet und lebt vom Phosphat Abbau. Das Phosphat wurde mittels einer gewaltigen Verladeanlage auf die zwischen den Mooringtonnen liegenden Frachter gefördert. Am Nachmittag legten die Silbermöwe und Trinity ab um weiter Richtung Cocos Keeling zu segeln. Wir verholten dann eine freie Mooring und Schwammen und Schnorchelten in dem glasklaren Wasser. Die Korallenriffe waren hier noch intakt und es gab viele Fische zu sehen. In dem kleinen Ort ging es sonst sehr ruhig zu. Am Montag wollten wir mal essen gehen aber die beiden Restaurants hatten Ruhetag. Wir konnten uns in den beiden Supermärkten aber gut versorgen. Am Dienstag Mittag starteten wir auch in Richtung Cocos Keeling. Der Südost Passat wehte diesmal stärker und wir kamen schnell voran. Diesmal hatten wir zwei Genuas in das Profilstag der Rollreffanlage gezogen. An Backbord wurde mit dem Spibaum und an Steuerbord über die Großbaumnock ausgebaumt. Das vereinfacht das Reffen und Ausreffen sehr. Wir wurden aber wieder durch die grobe See gebeutelt. Am Freitag erreichten wir wieder im Dunkeln nach 520 Sm die Einfahrt zur Lagune von South Keeling. Hinter dem Riff ankerten wir um Mitternacht. Am nächsten Morgen fuhren wir zum Ankerplatz hinter Direktion Island. Hier ist es noch mal wie in der Südsee, türkisfarbenes Wasser und eine Insel mit Palmen und feinem weissen Sandstrand. Kleine Haibabys schwimmen neugierig ums Boot, sie verschwinden aber schnell, wenn wir ins Wasser gehen. Die Trinity und Silbermöwe ankern dicht bei uns. Hier erholen wir uns erst mal ein paar Tage, bevor es auf den langen Schlag in Richtung Rodriguez und Mauritius geht. 2200 Sm liegen vor uns.
Viele Grüße von Ede und Heiner.