müssen. Freitag Morgen wurde noch einmal eingekauft und um 12 Uhr gingen die Trinity, die Nuku und wir Ankerauf. Wir wussten das wir zunächst wenig Wind haben würden und mussten lange Dieseln. Erst ab dem 4. Tag hatten wir leichten Nordost Wind und konnten mit dem 88 qm Genacker segeln. Nach zwei Tagen drehte der Wind aber wieder auf Süd und wir segelten hoch am Wind auch gegen die kurzen Wellen. Dabei brach ein Zwischenwant, ein Stahlseil das den Mast zwischen den Salingen stabilisiert. Wir stützten den Mast mit dem Topnanten, einer Leine die sonst den Spibaum trägt, und einer starken Talje. Wir konnten weitersegeln. Als wir bei weniger Wind wieder motoren mussten stellten wir einen starken Ölverlust der Maschine fest. Nach einer Stunde Fahrt waren 1 1⁄2 Liter Öl in die Bilge gelaufen. Trotz langem suchen konnten wir den Fehler nicht finden und befürchteten schon einen größeren Schaden. Die nächsten drei Tage kreuzten wir mühsam an der Küste von Mocambique gegen den Südwind auf. Erst als ich die Maschine noch einmal zum Batterie laden anwarf sah ich den Fehler. Zwei Schrauben an der Dieselförderpumpe waren lose und da suppte das Öl raus. Die letzten 3 Tage hatten wir dann endlich Nordwind. Auf dieser Strecke habe ich meine 100.000 SM zurück gelegt. Wir liefen im Morgengrauen des 16.11. in den Hafen von Richards Bay ein. Zusammen mit der Trinity, die in der Hafeneinfahrt geankert hatte, gingen wir am Einklarierungssteg der Tuzi Guzi Marina an anderen Booten längsseits. Am Abend feierten wir die gelungene Überfahrt mit den anderen Crews. Ede feierte später noch mit allen Gästen des Bistros, bis ihn am Morgen zwei der farbigen Kellner untergehakt an Bord schleppten.
Die Einklarierung war wieder nervig. Erst am nächsten Tag kam eine Beamtin von der Immigration und stempelte die Pässe. Dann durften wir mit einem Taxi zum Zoll fahren, den wir erst nach langem Suchen fanden. Am Schluss mussten wir noch im Hafenbereich zur Polizei, zum Gesundheitsdienst und Hafenmeister. Es war aber alles kostenlos. Auch der Hafen ist für bis zu drei Wochen frei. Der Hafen und die Marina gehören zu einer Freizeitanlage mit mehreren Restaurants, Bars und Discos. Die Preise sind sehr moderat und meistens bleibt die Bordküche kalt. Zwei Dinge nervten allerdings, zum einen machen die Discos am Wochenende laute Musik??? (Techno?) bis zum Morgen, dann werden alle Boote von der nahe gelegenen Kohleverladepier mit feinem Kohlenstaub gepudert. – Ein neues Zwischenwant konnte ich auch nicht bestellen, und wir bastelten aus einem Stahlseil, das ich noch an Bord habe und Klemmen eine Notlösung. Wir fuhren ein paar Mal in die Stadt zum Einkaufen. Es gab eine große Mall ( Einkaufszentrum) und viele andere Geschäfte und Kleinunternehmer im Zentrum. Die Wohnviertel waren weit verzweigt, alle mit Mauern und Elektrozäunen. Dazwischen breite Strassen. Alles machte einen neuen und sauberen Eindruck. Auch den farbigen Einwohnern schien es gut zu gehen. In der Mall sind viele elegant gekleidete Frauen. Imponierend sind auch ihre mächtigen Hinterteile.
Am Mittwoch den 21.11. gingen wir wieder auf Ausklarierungstour. Mann muss in jedem Südafrikanischen Hafen Ein- und Ausklarieren. Dafür gibt es einen vierseitigen Flightplan. Wir mussten mit einem Taxi sechs Stationen besuchen und uns Stempel holen. Dieser Plan wird dann zur Portcontrol gefaxt. Am Auslauftag muss man sich dort per Funk melden und darf dann erst Auslaufen. Wegen diesem nervigen Behördenmist wollten wir in einem Stück bis Kapstadt segeln. Es zeichnet sich ab Freitag ein mehrtägiges Wetterfenster mit Nordwind ab das wir nutzen wollen. Am Donnerstag machten wir aber noch einen Ausflug zu einem Naturreservat. Schon um 6 Uhr
Viele Grüße
Ede und Heiner