Von Lüderitz bis Saint Helena

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Locker, nach vier Wochen Aufenthalt in Deutschland ging es am 19.01.2019 wieder nach Namibia. Die Autofahrt nach Frankfurt mit dem Mietwagen verlief problemlos ohne große Staus. Der Flieger nach Windhoek war pünktlich und am 20.01. waren wir um 6:30 Uhr da. Auch der Inlandflieger nach Lüderitz war pünktlich, und um 12:30 kamen wir auf dem kleinen Flughafen an. Es gab dort nicht mal ein Taxi, wir mussten erst eines aus der 10 km entfernten Stadt bestellen. Am Hafen wartete schon Andy, der Mooringaufpasser auf uns und brachte uns an Bord. Die Dörtita lag unversehrt an der Mooring. Sie war nur total mit Sand und Staub aus der Namibwüste beschmutzt. Am nächsten Tag paddelten wir an Land um einzukaufen. Unser Aussenborder wollte nicht mehr, und auch Andy hatte ihn nicht mehr zum Leben erwecken können. So mussten wir die ca 500m zum Ufer paddeln. Zum Glück war ruhiges Wetter. Wir holten auch noch 80 L Diesel, womit unser Tank wieder voll war. Ab Dienstag fing es heftig an zu wehen. Es blies bis Donnerstag mit bis zu 40 kn (8 Bft). Dagegen kann man nicht paddeln und so blieben wir 3 Tage an Bord. Freitag morgen wurde es etwas weniger und wir liessen uns von Andy an Land bringen. Wir klarierten aus und kauften Lebensmittel und Getränke ein. Am Samstag morgen um 9:30 liefen wir aus. Das nächste Ziel war die 1350 Sm entfernte Insel Saint Helena, die zu England gehört. Zunächst wehte es noch bis zu 25 kn (6 Bft) aus Süd, und die See war noch rau. Aber in den nächsten Tagen spielte sich der Passat auf angenehme 8 bis 15 kn ein. Zunächst aus Süd, später langsam auf Südost drehend. Es waren auch mall Flauten dazwischen. Die See hatte sich auch beruhigt und wir hatten meistens weniger wie einen Metepr Welle. Durch den sehr kalten nach Norden setzenden Benguelastrom mit nur 12 Grad war es vor allem Nachts sehr kalt. Aber es wurde jeden Tag wärmer. Vor allem tagsüber bei wolkenlosem Himmel fingen wir wieder an zu schwitzen. Durch ein Versehen verloren wir die Hälfte unseres Trinkwassers und wir mussten Wasser sparen. Bald hatte sich die Bordroutine mit dem dreistündigen Wachwechsel wieder eingespielt. Trotzdem kam aber auch Langeweile auf. Diese Strecke war aber trotzdem sehr ruhig und angenehm. Am Morgen des 06.02.19 kamen wir vor Jamestown auf Saint Helena an. Begrüsst würden wir von James mit “Welcome to the Rock” der unsere Leinen an einer der 23 Mooringtonnen belegte. Er führt hier einen Yachtclub. An Land mussten wir mit einem Taxiboot, das aussah wie eine Badewanne mit Dixiklo. Es fuhr stündlich, leider nur bis 19 Uhr und kostete 2 Pfund pro Person. Wir fuhren bald zum Einklarieren. Das war sehr locker und einfach. Nur musste Ede eine örtliche Krankenversicherung abschließen, die auch einen Rücktransport mit einschließt. Ich hatte meine Police dabei. Es gefiel uns gleich sehr gut hier. Der Ort ist eine typische englische Kleinstadt und die Menschen sind sehr entspannt und freundlich. Am nächsten Tag bestellten wir uns 300L Wasser und 30L Diesel, das wurde uns mit Kanistern ans Boot geliefert. Am Samstag machten wir eine Inseltour. Der 83 jährige Robert mit einem 40 Jahre alten Pickup zeigte uns die Insel. Es ging durch schöne bergige Landschaft durch kleine Dörfer. Die Straßen sind einspurig und führen an steilen Hängen entlang, was für Ede der reinste Horror war. Wir sahen das Wohnhaus von Napoleon, der hierher verbannt war und auch starb. Robert zeigte uns auch den neuen Flughafen. Der wurde verkehrt zu den vorherschenden Winden gebaut. Darum können da nur kleine Flieger landen. Es gibt nur eine Verbindung pro Woche nach Südafrika.Heute habe ich an einer Bootstour teilgenommen. Es gibt hier zur Zeit sehr viele Waalhaie. Diese bis zu 15m langen harmlosen Planktonfresser schwimmen nahe an der Wasseroberfläche. Ich konnte nah bei einigen mit Taucherbrille und Schnorchel schwimmen. Das war ein sehr beeindruckendes Erlebnis. Am Montag, also heute wollen wir ausklarieren und Dienstag starten wir zum 4000 sm Schlag in Richtung Azoren. Wir wollen noch einen Kurzstopp auf der 700m entfernten Insel Ascension machen. Ob wir die Kapverden noch anlaufen können wird sich unterwegs zeigen.

Viele Grüße

Ede und Heiner

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