Am 15.05.16 war meine Wartezeit auf Nuku Hiva vorbei. Ulrike traf ein und es konnte weitergehen.
Im Nach hinein waren die 5 Wochen dann doch nicht so langweilig. Es lagen immer zwischen 40 und 50 Boote in der Bucht von Taiohae. Die Hälfte davon allerdings Franzosen. Mit denen hatte ich fast keinen Kontakt. Nur die wenigsten sprechen etwas englisch und ich nur ein paar Brocken französisch . So blieb es meisten beim Bon Jour. Eine weitere große Gruppe sind Amerikaner, die aber auch fast immer unter sich bleiben. Am Dingidock gab es einen Imbiss der auch Internett hatte. Da sah man die meisten Segler mit ihren Rechnern beschäftigt. – Bald kamen aber auch deutschsprachige Segler. Zuerst ankerte der Schweizer Rudi mit seiner Amel- Super Maramu „ Samanta “ er blieb aber nur 2 Tage. Er rast Einhand um die Welt und will schon im Mai in Neuseeland sein. Als nächstes kam die deutsche Yacht „Chivaldi“. Eine Bavaria 31 (10m länge) mit der deutschen Sabine und ihrem Irischen Ehemann John. Die beiden sind auch auf Weltumseglung, ich hatte sie schon in Panama kennengelernt. Von Panama zu den Marquesas brauchten sie 41 Tage.
John ist ein toller Gitarrist und Sänger, und Sabine begleitet ihn auch mit Gesang und einer Flöte.
An einem Abend war ich bei Ihnen zusammen mit englischen Seglern. Die beiden unterhielte uns mit Irischen und Schottischen Balladen. Ein fantastischer Abend. Das Ganze wurde ein paar Tage später in einer anderen Bucht am Strand wiederholt wo wir auch einen Grill anschmissen. – Zwei österreichische Boote kamen auch nach Nuku Hiva. Zunächst die Wiener Helmut und Silke mit ihrem Katamaran Onotoa. Dann die Stahlsegelyacht Muktuk mit Helmut und Alli und ihren beiden Jungs Jan und Noa 10 und 12 Jahre alt. Alli ist Lehrerin und unterrichtet die beiden. Sie wollten in Kürze wieder nach Alaska segeln, wo sie die meiste Zeit verbringen. – In der letzten Woche kamen Rainer und Ute mit ihrer Reinke 13M „Trinity“ mit Heimathafen Bremen. Mit ihnen verbrachte ich eine ganze Woche. Um Ulrike vom Flughafen abzuholen, der 35 km entfernt ist, hatte ich ein Auto gemietet. Um das besser auszunutzen wollten wir gleich eine Inselrundfahrt machen. Rainer und Ute fuhren mit. Ulrike kam pünktlich an. Sie hatte schon eine Nacht in Tahiti übernachten müssen. Beim Öffnen ihres Gepäcks stellte sie fest, dass alles untersucht wurde. Der Zoll in Los Angeleses/ USA hatte sämtliche Tüten aufgeschnitten und den Inhalt der mitgebrachten Lebensmittel zurück in ihre Tasche gekippt. Das war eine ziemliche Sauerei in ihrer Kleidung. – Nach Inselrundfahrt und einem Ruhetag fuhren wir zusammen mit der Trinity in die Hakataui Bucht. Am nächsten Tag ging es wieder zu dem Wasserfall Te Vaio, den ich ja schon kannte. Aber es war wieder eine tolle Wanderung durch üppige Natur. Fünfmal mussten wir einen Bach überqueren und am Schluss ein Stück schwimmen. Unterwegs trafen wir einen komplett tätowierten Einheimischen der gerade ein Wildschwein geschossen hatte und es zerlegte. Zurück in der Bucht aßen wir bei einer einheimischen Familie Ziege mit Brotfrucht und Kochbananen, sehr lecker. – Am nächsten Tag segelten wir nach Oa Pou. Diese Marquesas Insel, nur 25 sm südlich von Nuku Hiva fällt durch ihre spitzen Bergkegel und Lavadome schon von weitem auf. Wir konnten im Hauptort hinter einem starken Wellenbrecher ankern. Da wurde gerade eine neue Pier für Versorgungsschiffe gebaut, die hatte die einheimische Jugend als Badeplattform für sich in Anspruch genommen. Wir verbrachten 2 Tage auf der schönen Insel. Dann verabschiedeten wir uns von der Trinity und gingen auf den 500 sm Schlag Richtung Marquesas. Zunächst hatten wir noch guten Wind und wir machten ordentlich Fahrt. Doch bald wurde es immer weniger. Wir versuchten jeden Windhauch einzufangen, aber oft musste der Diesel ran. Die Nachtwachen teilten wir uns wieder. Auch Ulrike machte ihr 4 stündigen Wachen. Es war aber sehr ruhige See. Erst am letzten Tag hatten wir guten Segelwind. Am frühen Morgen des 28.05.16 erreichten wir den Pass des Tuamoto Atolls Kauehi.