8 Wochen auf der Dörtita in der Südsee, ein Traum?

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Wer meinen Bericht liest wird sich fragen was das ? hinter Traum bedeuten soll. Die Frage werde ich am Endes des Berichts beantworten. Schon der Flug war ein besonderes Erlebnis, es ging von Hamburg über London, Los Angeles, Tahiti nach Bora Bora. Spätestens als ich in LA im Bordingbereich nach Tahiti angekommen war merkte ich, hier ist etwas anders, keine Flüssigkeiten oder elektronische Geräte auf Band legen, dass ging alles so im Handgepäck durch und wurde durch einen Drogenhund überprüft. Das Boarding selbst, für dass 1 Stunde angesetzt war dauerte 3 Stunden und es interessierte außer mich, ich war noch in meinem Alltag in Deutschland, niemanden. Die nächste Überraschung gab es dann nach 8 Stunden auf Tahiti, morgens um 5 Uhr Musik und Tanz als Empfang. Und dann die größte Überraschung, Europäer konnten so nach einem kurzen Blick auf den Pass durchgehen, die Amerikaner allerdings werden heftig kontrolliert und es bildet sich eine lange Schlange. Endlich zeigt ihnen mal einer wo der Frosch seine Haare hat 🙂 Dann noch den Inselhopper nach Bora Bora und ich setze nach 36 Stunden den Fuß auf die Dörtita wo ich freudig von Heiner, Ronald und Volker erwartet werde. Erst mal ein Bier. Ronald und Volker fahren dann mit der Fähre zum Flughafen und wir warten auf Silke, Luzi und Gian. Um 12 Uhr Mittags kommt Leben an Bord 🙂 Nach einem ersten Einkauf gehen wir zum Jachtclub unserem ersten Ankerplatz. Endlich WiFi. Die folgenden 3 Wochen werde ich nicht so ausführlich beschreiben, da dieses von Silke schon beschrieben wurde. Für mich waren die besonderen Erlebnisse die schönen Ankerplätze und Tauchgebiete, ins besondere vor den Motus ( Bewohnte und unbewohnte Koralleninseln auf dem Riff) und das schnorcheln mit den Kindern. Die beiden haben uns, ob man wollte oder nicht, ins Wasser gezwungen. Darüber bin ich sehr froh, denn alleine wären wir sicher nicht so oft zum schnorcheln gegangen. Abends gab es immer lecker Essen an Bord das hauptsächlich von Silke zubereitet wurde. Das essen gehen war völlig überteuert wie auch das Leben im Allgemeinen und wir fragten uns immer wieder wie die Polynesier das bezahlen können. Enttäuscht war ich von den meisten Häusern ( Wellblechhütten) und Gärten der Einheimischen, sie waren zu 90 {05efa92186ddbf4793c971987d1a499c494cad0d9b443eae3f70c6b3bfa020b7} recht schäbig und in den Gärten stand viel Schrott und Müll herum. Sorry das ich das sagen muss. Allerdings hatten fast alle, auch wenn die Insel noch so klein war, große Pickups von Toyota usw. Mann bekommt den Eindruck das die Japaner dort ihren ganzen Schrott abgeladen haben. Wieder an Bord zurück habe ich zarte Versuche unternommen Gian das unfallfreie Nutellaessen etwas näher zu bringen. Wenn Gian Nutella zu Frühstück hatte konnte man das von Land aus sehen 🙂 Abends waren wir fast immer recht früh in der Koje, vorher gab es aber meistens Uno. Beim spielen war ich dann der Sparringpartner im Boxen für Luzi wenn sie verloren hat, sie hat oft verloren 🙂 Von den Polynesischen Inseln haben mir Huahine und Raiatea am besten gefallen, vielleicht auch weil wir dort schöne Erlebnisse hatten, mit Haien tauchen ( hätte nie gedacht das ich das mal erlebe, da ich vor den Heien schon immer großen Respekt hatte) mit Delfinen um die Wette fahren, Live Musik mit Sabine und John aus Reutlingen und Susen und David aus Schottland an Bord der Dörtita. Unvergessen auch die teilweise sehr anstrengende Fahrradtour auf Huahine. Ich habe oft ein Wettrennen mit den Kindern versucht und war voll platt. Gegen Luzi konnte ich nicht gewinnen, sie war immer vorne ( Reiterin ) Das haben wir dann so lange getrieben bis wir uns verfahren haben und Heiner und Silke, nicht ganz frohgelaunt, auf uns warten mussten. Besonders möchte ich die Freundlichkeit der Menschen in Polynesien erwähnen, kaum jemand kommt einem entgegen der einem nicht ein freundliches Jaorana ( Hallo) zuruft. Am 14. August sind dann die 3 Wochen für Silke und die Kinder zu ende und wir bringen sie zu der Fähre die sie zum Flughafen, der auch auf dem Riff gelegen ist, bringt. Da Sonntag ist und Sonntags nie etwas los ist auf Bora Bora, gehen wir bald an Bord, unheimlich ruhig geworden. Am 15. August machen wir das Boot klar, da wir den nächsten Tag Richtung Rarotonga aufbrechen wollen. Danach wollen wir die Einkäufe erledigen und aus-klarieren. Wir fahren mit dem Dingi an Land, Feiertag, alles zu 🙁 Eine Polizistin, die eigentlich Dienst hatte wurde von Heiner angerufen und sie vertröstete uns um 2 Stunden. Sie kam dann ziemlich lustlos und sagte uns das wir nicht aus-klarieren können da wir vorher noch eine Bescheinigung aus Tahiti benötigen würden und gibt uns massenweise Formulare mit die wir ausfüllen sollen um sie nach Tahiti zu faxen um dann von dort die nötige Bescheinigung zu bekommen. Faxen, aber wo, ist alles zu. Am nächsten Morgen gehen wir zur Post, faxen machen. Dort muss man eine Nummer ziehen, 36 Leute vor uns. Dann geht der Automat zum ziehen der Nummern kaputt und ich habe Angst das die Post jetzt schließt 🙂 Kurzerhand habe ich das Ding repariert und alle Wartenden haben mich angestrahlt. Auf dem Weg zur Post sagte ich zu Heiner, dass ich so das Gefühl habe, dass wenn wir noch einmal zur Polizei gehen würden wir auf einfache Art und Weise aus-klarieren können. Das machen wir nach dem Postbesuch und tatsächlich, wir werden von zwei sehr freundlichen Polizisten bedient die zu uns sagen das alles Quatsch ist was uns ihre Kollegin erzählt hat und helfen uns die nötigen Formulare auszufüllen, die sie für uns nach Tahiti faxen. Da ich durch mein Wirken die Post von Bora Bora gerettet habe lasse ich mit erst einmal eine Tätowierung machen. Jetzt bin ich ein richtiger Polynesier. Wir gehen ziemlich verärgert aber auch erleichtert an Bord und sind dann zu einem Sundowner auf die Silbermöwe bei Hanne und Kalli aus Berlin eingeladen. Kalli macht auch noch sein Kapitänsgericht, Spiegeleier mit Speck auf Tost, lecker! Morgends gehen wir noch für unser letztes Geld Tanken und Wasserfassen. Für mich geht es auf den längsten Törn von ca. 5 Tagen. Wir erleben nichts, außer Wachwechsel und eine Schlechtwetterfront am 4 Tag. Stimmt nicht ganz, am dritten Tag fangen wir einen Tun von ca. 8 KG, wird auch Zeit, nachdem wir fast unser ganzes Angelgeschirr verloren haben. Heiner macht wenn wir auf See sind immer lecker Essen, da es mir unter Deck, außer beim schlafen und auf dem Töpfchen, nicht so gut geht. Ach fast vergessen, am 3 Tag geht die Magda ( Selbststeueranlage) kaputt und das mitbringen meiner Arbeitsbadehose hat sich rentiert. Ab in die Backskiste und den Motor austauschen, bei einigem Wind und Seegang, aber Heiner und ich sind ein gutes Team. Nach 5 Tagen kommen wir im Morgengrauen auf Rarotonga an und werden bei der Einfahrt in den Hafen von 2 Walen begrüßt, einfach sehr schön und die letzten 5 Tage sind vergessen und alle Sorgen, dass wir keinen Liegeplatz bekommen sind dahin, es sind viele Plätze frei. Als wir dann das ganze Prozedere mit Zoll, Gesundheitsbehörde, nach mehrmaligen hinterher fragen, um 3 Uhr erledigt haben dürfen wir von Bord. Ziemlich müde machen wir uns einen Eindruck von von dem Hauptort auf den Weg. Es ist ein Kulturschock, Menschen und Autos ohne Ende und Geschäft an Geschäft. Rarotonga ist das Malle für Neuseeländer. Am nächsten Tag Regen, Regen 🙁 Ab in den Baumarkt, ein paar Sachen für die Dörtita gekauft und ein paar Stunden gewerkelt. Abends wird es kalt aber der Regen hört auf. Wir gehen mit WIFI bewaffnet in die Stadt und entdecken eine Kneipe, Boogies, in der wir uns die nächsten Tage öfter einfinden da wir den Besitzer, Boogie aus Neuseeland, kennenlernen. Am nächsten Tag geht es mit einem Fahrrad um die Insel und wir lernen den Verleiher aus Neuseeland kennen der 2 Jahre bei Stadler in Regensburg gearbeitet hat. Er gibt uns seine besten Räder 🙂 Die Insel ist sehr schön und alles sauber, schöne Häuser und alle Gärten und das Land sind gepflegt und beackert. Völlig anders als Polynesien. Abends entdecken wir durch Zufall ein Kulturfest der Einheimischen mit Tanz, Musik und alles in Südseegewändern. Super toll. Am Ende der Veranstaltung wurden 4 Zuschauer, es waren ca. 200 und nur 4 Turis dort, zum mittanzen auf die Bühne geholt, wir sitzen Gott sei Dank unauffällig mittendrin. Wer wird von einer jungen Inselschönheit geholt, Heiner und ich 🙂 Da wir den Tanz schon einmal auf Raiatha gesehen hatten haben wir uns aber nicht blamiert und als Abschied von der Bühne gab es ein Küsschen auf die Wange. Am 3 Tag machen wir eine Bergtour, über die ganze Insel und zur höchsten Stelle auf einem Berg. Ich kann euch sagen, sie war sehr schön aber ebenso anstrengend, besonders das Klettern. Abends zum Boogies, Karaoke. Dann geht das ganze Geschäft mit dem aus- klarieren wieder los, aber die Insel hat sich voll gelohnt. Am 26.08 geht es Nachmittags in Richtung Niue, wieder 5 Tage nur Wasser und wir werden nur von einem Schiff überholt. Am 29.08 gibt es Labskaus und es wird schon dunkel als ich mich nach dem ganzen Stress aufraffen kann die Angelschnur einzuholen. In dem Moment reist der Knoten vom Gummistraps, an dem wir die Schnur befestigt haben, auf. Heiner unter Deck und ich schreie Hilfe ich kann die Schnur nicht halten, sie hat mir so die Finger aufgeschnitten. Heiner kommt mit Handschuhen und wir holen den Fisch mit vereinten Kräften zum Boot. Als wir ihn sehen hoffen wir beide das er sich noch abreißen möge. Macht er nicht und ich bekomme fast Angst. Mit dem Haken gelingt es mir den Mahi-Mahi, ca. 20 – 25 KG und 1.30 Meter lang, von achtern an Bord zu holen. Als wir ihn mit Rum betäubt hatten war ich fix und fertig und hatte gerade noch die Kraft zum Essen 🙂 Als Ausnahme gab es ein Bier, Heiner sagt zum Labskaus trinkt man ein Bier, dass war schon bei der Marine so. Der Fisch tat uns irgendwie leid wie er dort lag aber es nützte nichts, jetzt mussten wir ihn auch verwerten. Es war wegen der Dunkelheit nicht so einfach, aber nach ca. 45 Minuten hatten wir Essen für 20 Personen an Bord. Am 30.08 habe ich mittags nach deutscher Zeit Geburtstag und ich werde als Geschenk von Heiner wie ein Insulaner ausstaffiert, Hemd, einen Kranz um den Hals und einen auf den Kopf, Super Geschenk. Wir kommen um Mitternacht mit schlechter Sicht und Regen an und können nicht mal die Insel sehen. Ein Neuseeländer sieht uns und blinkt mit seiner Lampe und weist uns den Weg zu einer Mooring. Völlig erledigt gibt es um 2.15 Uhr zwei Bier und zwei Rum auf meinen Geburtstag. Das Ein- klarieren ist sehr einfach und die Beamten sehr freundlich. Auf Niue lebten einmal über 60000 Menschen von denen nur noch ca. 2000 auf der Insel sind da die anderen nach Neusehland gegangen sind um dort zu arbeiten und zu leben. Teilweise gleichen die Orte Geisterstädten, da die Häuser leer stehen. Die Menschen, und ich dachte es gibt keine Steigerung mehr, sind super toll und freundlich und jeder grüßt mit einem Fakaaluffa ( Hallo). 80{05efa92186ddbf4793c971987d1a499c494cad0d9b443eae3f70c6b3bfa020b7} der Menschen arbeiten bei der Verwaltung und das merkt man auch, sämtliche verlassenen Gärten werden weiter sauber gehalten. Hier könnte ich leben. Sonst bietet die Insel wahnsinnig viel, Heiner und ich beschränken uns auf eine Fahradtuor und genießen viele Höhlen und Lagunen. Am letzten Abend gab es dann ein Fest, es ging um regionale Speisen und es sollte an vielen Ständen ab 5 Uhr etwas zu essen geben. Um 4.30 Uhr war noch nichts fertig und wir sind noch einmal zum Jachtclub, WiFi und Bier. Um 5.20 Uhr waren fast alle Stände ausverkauft 🙁 Heiner bekommt noch ein Stück Kuchen und ich einen Hamburger nach 45 Minuten anstehen. Das Dingi muss man auf Niue mit einem Kran an Land bringen, dass klappt sehr gut. Am letzten Tag hatten wir aber sehr viel Schwell in unserer Bucht und ich Habe Heiner mit dem Dingi zusammen an Land geholt, ein fliegender Deutscher im Dingi 🙂 Am 03.09 geht es mit super Passat in Richtung Tonga. 240 Seemeilen. Auf dem Meer wieder nichts los. Wir sind so schnell das wir Fahrt raus nehmen um nicht in der Nacht durch die vielen Inseln vor Vava`u zu fahren. Schöne Einfahrt durch die Inselwelt in den Hafen Puerto del Refugio von Neiafu. Am 05.09 um 8 Uhr geht dann der ganze Zirkus mit den Behörden wieder los und der nette junge Mann vom Zoll ist betrunken, oder so? Er fühlt sich aber sehr wohl bei uns an Bord und ich habe das Gefühl das er uns an Bord einschläft. Um 10 Uhr liegen wir endlich an einer Mooring. Wahnsinnig viele Jachten in dieser risigen Bucht. Als wir an Land gehen denke ich für einen Moment, dass wir in der Nähe von Schottland sein müssen, da viele Männer Röcke tragen und auch die Jungs haben als Schuluniform ein weises Hemd und einen blauen Rock an. Witzig! Am nächsten Tag wieder mit dem Fahrrad über die Insel, mir reicht es jetzt mit den Fahrradtouren, ich kann kaum noch sitzen. Tolle Insel, fast an allen freien Stellen wird Landwirtschaft betrieben und überall laufen Schweine frei rum, auch in den Orten. Die Menschen sind hier sehr gläubig. Wir lernen einen 70 jährigen Cafebesitzer kennen der bei einer Behörde, die mit Entwicklungsprojekten zu tun hatte, gearbeitet hat. Er war schon mal beruflich in Deutschland. Sein bestes Essen, so sagt er uns, habe er in Münster bekommen, Sauerkraut, und lacht. Hier ist alles wieder sehr preiswert und wir gehen immer Essen. Für den 09.09. haben wir eine geführte Tour (Mit Walen Schwimmen ) gebucht. Es wird mein schönster Tag in dem bisherigen Urlaub obwohl er mit einer großen Enttäuschung beginnt. Als wir um 7 Uhr an dem Anlager, an dem die Boote für das Walewatsching liegen, ankommen, wird uns gesagt das man leider überbucht hätte und wir nich mitfahren können. Der Mann hat zwar lange nach einem anderen Boot telefoniert und sich tausend mal entschuldigt, aber mit mir war es vorbei. Ich bin dann 200 Meter weiter zum Hafen gegangen um mich zu beruhigen. Als Heiner und ich da so stehen kommt eine Frau zu uns und fragt was wir vor haben. Heiner erzählt die Geschichte und sie sagt , dass sie auch ein Boot hatt das noch Platz für uns beide hätte. Der Tag war gerettet und wir haben viele Wale gesehen und 5 Schnorchelgänge erlebt die der Wahnsinn waren. Mein kürzester Abstand zu einem Walbaby ( das Baby war ungefähr 5 Meter lang) war ca. 2 Meter, der zu den Großen betrug ungefähr 5 Meter. Super, Super das wir das erleben konnten. Danach sind wir noch einmal in unser Stammcafe Tropikana, WiFi und Bier. Dort hatten sie auch endlich mal vernünftiges, braunes Brot, schmeckt ähnlich wie Kürbisbrot. Ab dem 10.09. geht es in kleinen Schritten, Richtung Tonga Tau zu einigen Inseln, Kafa, Euakafa und Ovaka zum Schnorcheln, die Unterwasserwelt ist einfach spitze. Auf Euakafa lernen wir, beim schnorcheln, an Land einen Schweitzer und seine Frau kennen die sich dort ein kleines Paradies mit 4 Gästehäusern gebaut haben und jetzt dabei sind über Internet Gäste zu bekommen. Sie zeigen uns alles und erzählen uns das die Insel den schönsten Strand der Gegend hat, dass stimmt, man sinkt bis an die Knöchel im Sand ein, ein schönes Korallenriff und die Wale direckt vor der Haustür. Abends geht es am 11.11. weiter Richtung Tonga nach Levucka. Leider haben wir kein gutes Wetter und den Wind voll auf die Nase, sodass wir 50 Meilen dieseln müssen und immer gegenan. Die Fahrt will ich schnell vergessen und als wir morgends am 12.09. gegen 10 Uhr in die Bucht von Levucka einlaufen begrüsen uns zwei große Wale die ca. 100 Meter vor unserem Boot auftauchen. Der Tag ist gerettet. Dann schnell auf die Insel, die wir bei schlechtem Wetter schnell verstanden haben. Von Ute und Reiner wissen wir aber das es irgendwo ein kleines Cafe geben soll, dass wir am Ende des Rundgangs auch finden. Bier und WiFi und Abends Mochito, Essen und Wifi im Cafe Marinas. 🙂 Am 13.09. geht es auf meine letzten 90 Seemeilen für dieses Jahr in Richtung Tongatapu. Wir haben einen super Passat und gleiten, begleitet von vielen Walen, nur so dahin. Mittags beobacgte ich mit der Kamera bewaffnet zwei Wale aus ca. 200 Meter Entfernung und sitze vorne an Backbord. Dann fuhr die Fähre nach Tongatapu genau auf die Wale zu und sie sind abgetaucht. Der Kapitän auf der Fähre konnte den Tag von Glück reden, dass es keine Kanone an Bord gibt. Ich habe dann in der Hoffnung das sie wieder auftauchen, weiter aufs Wasser geschaut. Auf einmal gab es ein sehr lautes Geräusch an Steuerbord, in meinem Rücken, und ein Wal hat ca. 10 Meter von unserem Boot seine Fontäne Wasser ausgestoßen und hat unser Boot angeschaut. Wahnsinn, er war größer und länger als die Dörtita. 🙂 Was sagt uns dass? Schieße nicht gleich auf Fähren, denn es kann immer noch besser werden als man glaubt! Am 14.09 um 7.30 Uhr laufen wir in die Bucht vor Tongatapu ein und es beginnt ein witziges Ankermanöver mit Heckleinen zum Land. Das geschieht alles bei starken Wind und ich schaffe es nicht die Leinen an Land zu bringen. Also alles an Bekleidung an Land und mit Unnerböcksen ab ins den schmutzigen Hafen, geht doch. Neben uns liegen Franzosen, sie hätten die Leinen locker mal eben annehmen können, nein sie konnten nich mal grüßen. Heiner sagt später das er solche Erfahrungen schon die ganze Reise mit Franzosen gemacht hat. Endlich mal eine große Stadt und wir sind nach dem Klarieren gleich auf Besichtigungstur in die ca. 3 Kilometer entfernte City. Von Ute und Reiner, die in der Nacht nach Neuseeland aufgebrochen sind, wussten wir schon wo es gutes Essen und WiFi gibt. Es ist eine schöne große Stadt und überall wird gebaut. Es wird wohl nicht mehr lange dauern bis es hier für Kreuzfahrer atracktiv wird. Heiner sprach schon die ganze Reise davon das er der einzige ist der kein Tatoo hat und das er auch eins haben möchte, es hat aber zeitlich nie geklappt. Ich habe dann in der Stadt ein Hinweisschild auf einen Tatoowierer gesehen und habe Heiner hingeschleppt, wie er sagt. Der erste Eindruck war nicht so toll, wir haben aber trotzdem einen Termin für den nächsten Tag gemacht. Heiner wünschte sich einen Wal auf der Steuerbord- Schulter. Dann mussten wir erst mal an Bord, Heiner war von der Entscheidung völlig erledigt 🙂 Abends sind wir dann in die Cafe- Bar Reload. Tolle Kneipe viele junge Leute, wie wir, gute Stimmung und eine superschnellen Internetverbindung. Das Reload sollte unsere Stammkneipe werden. Am 15.09 um 11 Uhr Heiners erste Stiche, mit 66 Jahren, taten ihm wohl sehr weh und ich musste ihm Trost zusprechen. Elektriker sind alles Weicheier 😉 Der Mann war ein echter Profi und es hat spass gemacht ihm bei der Arbeit zuzuschauen, was im Verlauf der nächsten zwei Stunden auch von vielen anderen genutzt wurde. Da der Wal von Heiner so gut geworden war gab es auch für mich kein Halten mehr und mein zweites Tatoo in diesem Urlaub, ein Stachelrochen, musste her. Preiswert waren die Tatoos auch noch, ca. 80 Euro umgerechnet. Wer das hier auch einmal erleben möchte, der Tatoo Laden ist ca. 200 Meter hinter dem Reload auf der rechten Seite. Abends Kommt Kurt aus Neuseeland und Heiner holt ihn vom Flughafen ab. Ich bin dann ins Reload, mein erster Abend nach fast 8 Wochen ohne Crew. Wird ein toller Abend und ich werde von den Gästen super aufgenommen. Das ich das mit meinen Englischkenntnissen gemeistert habe hat mich besonders gefreut. Um Punkt 12.30 Uhr geht die Musik aus und das Reload ist in 10 Minuten leer. Einige junge Leute bedanken sich bei mir für den schönen Abend, dass hat mich völlig umgehauen. Auf dem Weg zum Boot, wo Heiner und Kurt schon an einer Vermisstenanzeige gesessen haben, hielt neben mir ein Auto und ich wurde von einem sehr Dicken Tonganer gefragt ob er mich mitnehmen könnte. Mir war zwar etwas mulmig dabei, aber 3 Kilometer sind Nachts nicht zu unterschätzen und ein Taxi war nicht in Sicht. Ich also ins Auto zu drem Tonganer und seinen beiden Freunden von Fitschi. Das war so super, er hat mich direckt ans Boot gebracht und ich habe ihm versprochen, dass ich ihn, wenn er einmal in Deutschland ist, auch fahren werde. Am nächsten Tag machen wir mit unserem Bootstaxifahrer eine Inseltur. Lanze, ein Amerikaner vom Boot von Reinhard und Claudia, begleitet uns. Wir haben die Crew auf unserer Reise ab Rarotonga immer mal wiedergetroffen. Lance ist ein super Typ, redet nur sehr viel und ich habe es echt schwer ihm zu folgen. Wir haben bei der Fahrt 5 tolle Stunden verbracht und haben uns die Atraktionen wie die Blow Hols ( ein Riff an dem die Wellen Meterhoch brechen) ausfürlich angesehen.Am Abend wie könnte es sein, haben wir uns mit Lanze im Reload verabredet. Mein letzter Abend auf Tonga wird ein schöner Abend, wir lernen Allen von Eua, Celestino aus Freiburg und einen jungen Mann aus Schottland ( Namen vergessen) kennen und wir trinken zur Abwechslung Wein. Celestino und der Schotte haben nach ihren Studien eine Auszeit genommen, sind für 2 Wochen auf Tonga, arbeiten hier auf einer Farm und sind für 22 Ziegen zuständig. 🙂 Celestino sagt mit er versucht auf der Farm mal etwas Ordnung zu schaffen, dass sollte ihm, nach seinem Studium zum Witschaftsingenieur, vielleicht gelingen :-)))) Jetzt am Ende meines Berichts möchte ich etwas dazu schreiben warum ich in der Überschrift hinter Südsee ein Traum ein ? gemacht habe: Wenn man wie ich schon einige Segel- Urlaube, 3 davon in der Karibik, verbracht hat stellt man immer vergleiche an, gerade wenn man von der Karibik in die Südsee eine Steigerung erwartet. Am Ende muss ich sagen das man nicht vergleichen sollte, die Karibik war wunderschön und die Entfernungen von einer Insel zur anderen waren nicht sehr groß, sodass mann auch in 3 Wochen viele Erlebnisse hatte. Ich habe das ? Am Anfang auch gemacht weil ich von der Insel Bora Bora so enttäscht war. Jedermann kennt den Namen Bora Bora und hat dann natürlich auch eine Erwartung. Gut das die folgenden Inseln von Polynesien mich dann etwas versöhnt haben und alle weiteren bis Tonga für mich immer eine Steigerung waren. Dieser Urlaub war für mich auch deshalb so ein besonderes Erlebniss weil ich fast nur freundlichen Menschen begegnet bin und sehr viele Begegnungen in meinem Herzen mit nach Hause nehmen kann. Die Unterwasserwelt ist ebenfalls für mich nicht zu toppen und das Erlebnis mit den Walen allemal nicht. Wer allerdigs mit Vorstellungen in die Südsee kommt der im Kopf die Geschichten aus Büchern und Filmen über die Entdeckungsreisen von Kapitän James Cook hat, der wird fürchterlich enttäuscht. Die Länder die hier Kolonien hatten oder sich hier breit gemacht haben, die haben nicht nur Spuren, sondern Gräben hinterlassen. Der Traum von Sonne, Einsamkeit, Schönheit, Idylle und purer Lebensfreude ist im Allgemeinen zerstört. Ich fliege heute am 17.09. nach 8 Wochen auf der Dörtita nach Neuseeland und bleibe dort noch 5 Tage bevor ich wieder nach Hause fahre. Danke für die Erlebnisse der ersten drei Wochen mit Silke, Luzi und Gian, auch den Seglern die ich auf dieser Reise kennengelernt habe. Ein besonderes Dankeschön aber an Heiner, dass ich diese so wunderschöne, kurzweilige Zeit auf der Dörtita erleben durfte. Alfons

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