Tonga

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15.09. Die Landung auf dem Flughafen Fuamato war perfekt, was ich als gutes Vorzeichen für den fast 8-wöchigen Törn mit Heiner deute. Nur noch schnell in den Duty-Free, um die Bord-Bar aufzufrischen, und um mich danach in die lange Schlange der Neuankömmlinge zu stellen. Heiner wartet schon, seine SMS lautet: „Stehe am Ausgang links“. Die Schlange vor mir bewegt sich nicht, die Tongaer Einwanderungsbehörde ist gründlich – es dauert. Dann bin ich an der Reihe, der Wohnort im Einreiseformular ist aus meiner Sicht korrekt ausgefüllt, angegeben habe ich SY Doertita, Nuku’alofa, Harbour. Ich erinnere mich an meine einschlägigen Erfahrungen aus Trinidad, und habe vorsorglich schon für ein Rückflugticket gesorgt. Diese Tatsache beruhigt auch die freundliche Dame am Schalter der Immigration und so erhalte ich den Einreisestempel, diesen streicht sie dann aber gleich wieder durch. Leichte Schweißperlen bilden sich schon auf der Stirn. Dann erklärt sie ich dürfte ja eigentlich 90 Tage bleiben, da mein Rückflug aber offiziell am 10.10. geplant ist gibt es eben nun das korrigierte „Kurzvisum“. Geschafft. Ich darf nun doch passieren.

Heiner wartet schon mit Chauffeur. Dieser bringt uns mit gefühlt 40km/h und äußerst langsam ans andere Ende der Insel. Ich erinnere mich, es sind hier sicher Meilen pro Stunde. Was ja somit mindestens 63km/h entspricht. Uns überholen derweil gefühlt alle Autos der Insel. Bei diesem Fahrtempo geht an dieser alten Kiste bestimmt nichts kaputt, ich schätze dieser Tacho hat schon mindestens 9 mal die 77 366 Kilometer anzeigen dürfen.

Alfons erklärt mir Heiner, ist noch in der Reload Bar (nomen est omen), und so machen Heiner und ich uns zum Trotz über den angebrochenen Bord-Gin her, bis, ja bis uns kurz vor Rückkehr von Alfons fast der Tonic ausgeht. Wir haben viel zu erzählen. Nach der Sperrstunde wird Alfons dann mit einem Auto gebracht, eEr wurde durch einen Einheimischen auf der Straße aufgelesen, und ihn dann zu uns in den Hafen gebracht. Glück muss man haben.

16.09. Das Taxi wartet um 11 Uhr zur Inselrundfahrt direkt am Boot, und bringt uns (Alfons, Heiner, Lance und Kurt) zunächst an die Stelle an der Captain Cook 1777 seinen Fuß auf die Insel gesetzt haben soll. Eindrucksvoll. Launce ist übrigens ein, so denke ich, waschechter Entrepreneur, sehr smart und weit gereist. Das Internet macht ihn unabhängig und sein Arbeitsort ist eben dort wo er sich gerade aufhält, und er verbindet so das Angenehme mit dem Angenehmen. Weiter geht es nach Stonehenge, es ist natürlich seine tongaischen Entsprechung und heißt Ha’amonga ‘a Maui. Hier ließen sich um ca. 1200 AD Beobachtungen von Sommer- und Wintersonnenwende vornehmen.

Alfons kauft den fliegenden Händlern allerlei merkwürdig aussehende Totems ab, sicher hat er für zuhause schon ein neues Geschäftsfeld im Auge. Weiter geht es zum Stalactite Cave, eine Tropfsteinhöhle mit Naturpool. Wir springen hinein, das Wasser ist sehr angenehm. Ein Highlight, wer kann schon von sich behaupten jemals in so einer großartigen Atmosphäre baden gewesen zu sein. Es folgt ein Mittagessen in einem typisch tongaischen Restaurant, einer kleinen Wellblechhütte am Straßenrand, doch das Essen ist fantastisch. Die Wahl fällt auf Lu-Sipi, dies sind in große Blätter eingewickeltes Lammfleisch – hätte ich mir nur merken können wie diese Blätter heißen. Der Geschmack erinnert sehr an Spinat. Was immer wieder auffällt, sind die hier vielen freilebenden Hunde, die sich entlang der Straßen, und nah den kleinen landestypischen Holzhäusern rumlümmeln. Einige sehen sehr ausgemergelt aus, sie müssen wahrscheinlich für sich selbst sorgen und werden anscheinend auch kaum gefüttert bzw. sie leben wahrscheinlich von Abfällen. Nächste Station sind die Blow Holes, dies sind löchrige Blasen vulkanischen Ursprungs, die durch den Druck der anrauschenden Wellen das Wasser explosionsartig in der Luft zerstäuben, und so entstehen entsprechend laute und leicht pfurzende Geräusche – Entschuldigung, politisch korrekt sind es luftablassende Geräusche waren gemeint. Letzte Station unseres Sightseeing ist der Abel Tasman Landing Place, hier finden wir wenig spektakulär, und wir sind ja mittlerweile verwöhnt, eine wirklich schöne Aussicht. Abel Tasman war ein niederländischer Seefahrer der schon vor Captain Cook den Pazifik bereist hat. Ein wirklich schöner Tag liegt nun hinter uns und nun scheint auch unser Fahrer aufgewacht zu sein und fährt als ob er einen Anschlusstermin verpasst.

Viele Grüße von Alfons, Heiner und Kurt

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