Tonga – Oder die große Frage nach dem Warum


19.9. Heute geht es mit der kleinen Inselfähre von „Big Mama“ zurück nach Nuku’alefa. Die Distanz von einer Seemeile ist schnell zurückgelegt, zumindest schneller als der anschließende Fußmarsch vom Anleger in die Stadt. Wir wollen nur kurz ins Internet, das Anmeldedokument für Fidschi herunterladen und auszufüllen. Langsames Internet macht diese Prozedur dann zu einem nicht ganz einfachen unterfangen, zumal wie bei Webseiten üblich die Dokumente nicht immer unter den veröffentlichten Links zu finden sind. Gefunden. Geöffnet, und gestaunt, denn es sind nicht weniger als 8 Seiten die auszufüllen sind. Und das Dokument ist natürlich nicht als ausfüllbares Acrobat Formular, sondern als einfaches PDF gespeichert. Wie also das Ganze mangels eines Druckers ausfüllen und dann per E-Mail an die von den Behörden veröffentlichte E-Mail Adresse senden – und hoffentlich wurde nicht die E-Mail Adresse ebenfalls einfach mal umbenannt… Ich finde ein dazu nützliches Programm eher per Zufall auf meinem Rechner. Wir wühlen uns durch alle Fragen und dann folgt der Versand per E-Mail zuzüglich einer Kopie des Reisepass unseres Skippers und einem Foto unseres Schiffs. Smartphones können nicht nur schöne Fotos machen, sondern manchmal auch für solche „Kopien“ ganz praktisch sein. Dies alles gelingt uns nach insgesamt nicht weniger als 4 Stunden – wir haben ja Zeit. Dann drängelt der Skipper, er will weiter. Wir haben allerdings noch 3 Stunden bis die Fähre uns wieder zu Big Mama bringt, zuzüglich einer ungeplanten Wartezeit von 45 Minuten auf die beiden Bootsführer. Hier geht halt alles etwas entspannter zu. Wir hängen herum. Ich erinnere mich an den in der Karibik dafür geprägten Begriff, Liming. Heute ist es dann schon extrem-Liming. Wir hören derweil noch eine Geschichte über einen Fischer. Der Fischer wir gefragt warum er denn jeden Tag nur zwei Fische fängt, obwohl er an guten Tagen durchaus mehr fangen könnte. Mit dem Mehrerlös könne er irgendwann ein größeres Boot kaufen und dann noch mehr Fische fangen. Er könne dann Geld zurücklegen und vielleicht auch früher in den Ruhestand gehen. Der Fischer entgegnet darauf, was mache ich dann? Ich Frage mich was mehr Wert ist, die ständige Jagd nach mehr Geld, oder die Zufriedenheit und Entspanntheit dieses Fischers. Wir machen schnell noch ein paar Einkäufe, frisches Gemüse steht auf dem Einkaufszettel. Der Skipper moniert derweil die Gurken, er mag Gurken wohl nicht, doch da muss er durch. Bis bald Kurt + Heiner.

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