Liebe Segelfreunde,
die Segelsaison 2013/2014 ist vorüber und die Dörtita steht sicher aufgepallt in Trinidad bei der Werft „Power Boats“ in Chaguaramas an Land. Damit kann ich eine kurze Bilanz ziehen.
Es war wieder eine angenehme Reise mit vielen Stammgästen und auch einigen neuen Mitseglern. nie hat es Stress oder größere Unstimmigkeiten gegeben. Bis auf einige kleinere Blessuren hat es keine größeren Verletzungen gegeben.
Das Wetter war anfangs der Saison nicht gerade das übliche Karibikwetter. Wir hatten viele Regenschauer und der Wind blies meistens zwischen 4 und 6 Bft aus Nordost bis Südost. Aber das ist auch ziemlich normal, zumal nach jedem Schauer die Sonne wieder mit aller Macht kam.
Wir haben insgesamt 1929 Sm in der Karibik zurückgelegt mit der Atlantiküberquerung und der Abreise ab Bremerhaven im Mai 2013 waren es 7891 Sm in einem Jahr.
Wir besuchten wieder alle Inseln der kleinen Antillen. Zum ersten mal wurde auch Montserat angelaufen. Der Vulkan Soufriere zerstörte 1995 die Inselhauptstadt Plymouth und ca. zwei drittel der Insel. Mit zwei Crews machte ich einen Ausflug zu der von Lava und Asche bedeckten Stadt. Einen weiteren Vulkan, den Quill auf Statia, der aber seit langem untätig ist, bestieg ich mit 3 Crews, wobei wir auch zweimal in den Krater stiegen. Einmal besuchten wir auch die holländische Insel Saba. Da gibt es keinen Hafen und man liegt in Lee der Insel an einer Mooringtonne. Das Anlanden mi dem Dingi am Strand war schwierig und danach mussten wir 3 km eine steile Strasse hinauflaufen um den ersten Ort zu erreichen. Bei der anschließenden Inselrundfahrt sahen wir aber noch einiges von der sonst sehr schönen Insel. Sonst war meistens ruhiges Segeln und der Besuch vieler Traumhafter Buchten mit türkisfarbigem Wasser bei 25 Grad Wassertemperatur angesagt.
Leider hatte ich mit einigen technischen Problemen zu tun. Es fing ja schon auf dem Atlantik an. Dort wollte die Seekühlwasserpumpe nicht mehr. Charly bracht die Ersatzteile mit nach Barbados wo wir den Schaden beheben konnten. Eine durchgerissene Genua konnte ich auf Bequia nähen lassen. Dann versagte die Steuersäule. Die Lager waren kaputt. Selbst der beste Schlosser von Mercedes, der gerade mit an Bord war, konnte den Schaden nicht beheben. Für den Rest der Saison musste unsere Magda, der Autopilot steuern. Für andere Manöver wurde mit der Notpinne gesteuert. Zur nächsten Saison muss ich eine komplette neue Steuersäule montieren. Als nächstes war unser Beiboot am Ende. Die Schläuche waren zwar noch heil aber der Boden löste sich ab. Auch wiederholtes kleben half nicht mehr. Wir waren bald wie in einer halbgefüllten Badewanne unterwegs. Auf St.Martin konnte ich ein neues kaufen. Es ist ein Hightfield 260 mit festem Aluminiumboden. Das trägt mehr, fährt bei Welle trockener und wiegt doch nur 29 kg. Auf dem letzten Törn gab noch die elektrische Ankerwinsch den Geist auf. Das Gehäuse brach auseinander. Ich konnte auf Martinique eine neue kaufen und einbauen. Aber sonst ….. war alles ok. Zur neuen Saison im Dezember gibt es aber viel zu tun.
Probleme gab es auch bei der An und Abreise. Vor allem fast alle die über Miami flogen hatten Ärger. Bei 3 Crews kam das Gepäck bis zu 3 Tagen verspätet an. Zweimal hatten Crews einen längeren ungeplanten Aufenthalt in Miami. Einmal wurde der Flug nach einem drittel der Reise abgebrochen und die Maschine flog zurück, dadurch kam die Crew einen Tag später an. Die Flüge über Paris liefen problemlos. Ich selber flog am Dienstag zunächst nach New York, blieb dort zwei Nächte und war am Freitag den 17.5. wieder zu Hause.
Von einer kritischen Situation bleibt noch zu berichten. Am heiligen Abend lagen wir in Bequia an einer privaten Mooring vor dem Frangipani Restaurant. Dort wollten wir das Weihnachtsmenue genießen. Wir saßen schon am Tisch als ein heftiger Regenschauer mit starken Böen durch die Bucht zog. Der kommt fast immer aus Ost. Kurzfristig drehte er aber auf West und alle Boote drehten sich und fuhren nach Ost. Gleich danach drehte er zurück und die Boote fuhren wieder in die andere Richtung.Wir konnten das gut beobachten da ein kleiner Weihnachtsbaum mit Lichtern an der Steuersäule befestigt war. Ich dachte mir gleich, das hält die Mooringleine nicht aus. Und richtig, Dörtita nickte kurz und die Leine war durch. Sie trieb dann noch ca. 50 m weiter und blieb auf einer Sandbank hängen. Charly und ich waren schon mit dem Dingi hinterhergefahren. Alleine mit Maschine kam ich nicht von der Sandbank. Charly brachte dann schwimmend eine Leine zu einer naheliegenden Mooring. Damit konnten wir uns dann befreien. Nachdem wir wieder trockene Sachen anhatten wurde es doch noch ein netter Abend.
Noch etwas zur Communikation. Das www ist in der Karibik nur selten zu erreichen. Entweder man läuft lange herum um einen WIFI Hotspot zu finden oder es gibt gar nichts oder das Netz ist zu langsam. Ich habe auf jeden Fall keine Lust mehr meine Zeit damit zu vertrödeln und mich dann auch noch zu ärgern! Darum einfach per sms, das geht meistens.
Heiner