Meine drei Wochen Wartezeit bis zum Eintreffen meiner nächsten Crew verging wie im Fluge.
Ich war viel mit Rainer und Ute von der „Trinity“unterwegs. Wir machten Ausflüge in die nähere Umgebung von Papeete und luden uns gegenseitig zum Essen oder Sundowner ein.
Auch lagen die „Chivaldy“ mit John und Sabine und die „Enchantes“ mit David und Susan dicht neben der Dörtita. Mit denen verbrachte ich wieder unvergessliche Abende bei Irischen Balladen. Sabine hatte von John zum Geburtstag eine Ukulele geschenkt bekommen, mit 8 Saiten, die sie wie eine Mandoline gestimmt hatte. Damit begleitete sie John mit seinem Gesang und Gitarrenspiel. – Es waren noch mehr Deutsche, Österreicher und Schweizer im Ankerfeld. Auch der Holländische Einhandsegler Onno gehörte dazu. Er startete zu einem Törn Richtung Salomoninseln. Am Abend war er jedoch zurück. Ihm war die Rudersteuerung gebrochen und er musste sich einschleppen lassen. In Tahiti und auch auf den anderen Inseln fand zu der Zeit das Haiva Fest statt. Das sind Tanz und Gesangwettbewerbe die sich über mehrere Wochen bis zum 14.07. dem Nationalfeiertag hinziehen. Wir besuchten am Freitag, den 01.07. eine solche Veranstaltung, die über 4 Stunden ging. Die Tanzgruppen waren mit über 100 Tänzern besetzt und vollführten wilde hüftschwingende Tänze, die einen geschichtlichen Hintergrund hatten. Die Baströckchen tragenden Mädels waren schon eine Augenweide. Sind die Polynesierinnen normalerweise eher kräftig gebaut, waren hier fast nur junge schlanke Mädels zu sehen, und auch die Männer fast alle gut gebaut und muskulös. auch für die Damen gut anzuschauen. Die Gesangsgruppen bestanden aus ca. 50 Personen. Ich habe seit über 30 Jahren eine CD : „Tiaohara Tahiti“ , mit den Liedern der Südsee. Das war auch ein Grund meiner Südseereise, weil ich das immer mal live hören wollte. An diesem Abend war es nun endlich so weit.-
Am nächsten Morgen traf meine neue Crew ein, Volker und Roland. Nachdem sie sich eingerichtet hatten ging es gleich zum Carrefour, dem großen Supermarkt. Wir sahen uns zunächst das Fußballspiel Deutschland – Italien an. Dann wurde groß eingekauft. Ich hatte einen PKW gemietet, damit konnten wir genügend bunkern. Anschließend ging es noch durch die nähere Umgebung und nach Papeete. Am Sonntag folgte wieder eine Inselrundfahrt, dabei begleiteten uns Rainer und Ute. Mit den beiden waren wir auch in der nächsten Zeit viel zusammen. So segelten wir dann am 5. Juli nach Moorea in die Cook Bay. Wir machten dort gemeinsam eine Wanderung zu einem Aussichtspunkt. Es ging durch Ananasplantagen und später durch dichten Regenwald vorbei an alten Siedlungsplätzen den Maraes. Ronald hatte dabei Badelatschen an. Hinterher waren seine Füße wund. Am nächsten Tag sahen wir uns das Aus der deutschen Fußballmannschaft in einem Hotel an. Zur gleichen Zeit fegten starke Schauerböen durch die Bucht. Danach sahen wir, dass die Dörtita ca 200m gedriftet war, der Anker hatte in dem weichen Grund nicht mehr gehalten. Zwei Franzosen,, die das gesehen hatten, waren an Bord gegangen und hatten die gesamte Kette raus gelassen. Anschließend fuhren wir weiter in die Oponoa Bay. Dort ankerten wir hinter dem Riff in glasklarem Wasser. Am Abend des 09 Juli starteten wir Richtung Huahine. Diesen 90 Sm Schlag machten wir über Nacht, um am nächsten Morgen in den Pass von Fare einzufahren.
Wir hatten guten SE Passat. Dabei aber auch ordentlich Welle, was Ronald nicht gut bekam. So teilten Volker und ich uns die Wachen. Mit ca. 8 weiteren Yachten ankerten wir vor dem kleinen Ort. Auch die Trinity lief ein. Am nächsten Tag liehen wir uns einfache Fahrräder und fuhren um Huahine Nui, dem nördlichen größeren Teil der Doppelinsel. Es ging zunächst meist an der Küste entlang. Wir besuchten restaurierte Maraes und fuhren durch kleine Dörfer. Der Küste vorgelagert liegt wieder das Riff mit kleinen Inseln, den Motus. Dazwischen türkisfarbenes Wasser. Es gibt alte steinerne Fischfallen und Perlenzuchtanlagen. Eine besuchten wir. Da wurde uns die komplizierte Prozedur erklärt. Später ging die Straße über einen Pass. Dafür waren unsere Räder nicht geeignet und wir mussten schieben. Sogar bergab, weil die Rücktrittbremsen nach kurzer Zeit qualmten. Die beiden Inselteile werden durch eine Brücke verbunden von der Jugendliche ins Wasser sprangen. Kurz danach aßen wir in einem netten Restaurant zu Mittag. Die Rückfahrt ging an tiefen Buchten entlang zurück nach Fare. Weil wir den Südteil der Insel kaum gesehen hatten mieteten wir uns noch mal ein Auto. Dort gibt es tolle Buchten mit schönen Stränden. In Fare, dem Hauptort fanden verschiedene Wettbewerbe statt, zum Beispiel wie viele Kokosnüsse in einer bestimmten Zeit aufgeschlagen werden können. Dann gab es einen Polynesischen Triathlon. Zunächst wurde durch die Bucht geschwommen, dann mit den Auslegerkanus eine große Runde gepaddelt. Zuletzt etwa 1000m laufen. Aber dabei mussten die Athleten an einer Bambusstange zwei Bananenstauden schleppen.
Am 14.Juli, dem französischen Nationalfeiertag, gab es einen großen Umzug mit fast der ganzen Inselbevölkerung, viele in traditioneller Kleidung.-
Am 15.07. segelten wir nach Raiatea zum Hauptort Utoroa. Raiatea und Tahaa sind gemeinsam von einem schützenden Korallenriff umgeben. Auf dem Riff haben sich viele kleine Inseln, die Motus gebildet. Viele sind unbewohnt, aber auf einigen befinden sich Hotelanlagen mit den typischen Wasserbungalows. Wir ankerten die nächsten Tage vor einigen dieser Inseln. Dort schnorchelten wir im klaren Wasser zwischen Korallenstöcken und inmitten der Rifffische. Eine Nacht ankerten wir in der Faaroa Bay. Dort mündet ein kleiner Fluss ein, den wir mit dem Dingi hinauffuhren. Es ging durch dichten Regenwald und durch Plantagen. Ein Polynesier, André, lud uns auf seine Plantage ein. Er zeigte uns was er alles anbaut. Neben Kokospalmen und Bananenstauden gibt es Limetten, Orangen, Mangos und Tarowurzeln, Süßkartoffeln und einige uns unbekannte Pflanzen. Wir fuhren mit vielen Bananen und anderen Früchten zum Boot zurück. Dann ging es bei raumen Wind nach Bora Bora. Diese wohl bekannteste Insel der Südsee enttäuschte uns zunächst. Wir gingen beim Yachtclub an eine Mooring. Der erste Besuch in dem Inselhauptort Vaitape zeigte uns ein einfaches Dorf mit einigen Läden und sehr einfachen Wohnhäusern der Bevölkerung. Die gesamte Infrastruktur war sehr einfach und schlecht. Bei einer Inselrundfahrt mit Fahrrädern sahen wir dann schöne Buchten und viele Luxushotelanlagen. Aber auch da waren etliche wieder aufgegeben worden und die Ruinen der Anlagen verunstalteten viele schöne Plätze. Die Insel ist auch von einem Korallenriff umgeben, auf dem wieder die Motus mit den besten Hotelanlagen liegen. Dazwischen das türkisfarbene Wasser. Wir besuchten noch einige schöne Ankerplätze am Riff. Am letzten Abend vor dem Abflug von Ronald und Volker gingen wir in eine berühmte Bar mit Restaurant, dem „Bloody Mary“ . Wir mussten allerdings mit der Bar Vorlieb nehmen, da wir keinen Platz reserviert hatten. Am Samstag den 23.07.16 flogen Ronald und Volkert nach Hause. Am selben Tag kamen zunächst Alfons und dann Silke mit Gian und Luzie an. Wir legten am Fähranleger an. Es geht eine Schnellfähre zum Flughafen, der auf einem Motu liegt. Über die nächsten 3 Wochen werden Gian und Luzie berichten.—–
Euch allen viele Grüße aus der Südsee
Heiner